Tag 2: „Leinen los“ in Hirtshals

Wir hatten am Vorabend noch überlegt, die Leere der Tankstelle zu nutzen und schnell zu tanken, uns dann aber entschieden, dies am nächsten morgen zu tun — ein Fehler, wie sich schnell herausstellte. Nach dem Frühstück fahren wir zur Tankstelle, wo sich gefühlte 50 weitere Autos tummeln (die Tankstelle ist die letzte vor der dänischen Grenze). Wir haben allerdings Glück, da uns einer der zahlreichen Einweiser vorlässt und so können wir pünktlich nach Hirtshals starten.

Während wir Jütland durchqueren, regnet es fast ununterbrochen, erst einige Kilometer vor Hirtshals klart der Himmel auf. Über eine Umgehungsstraße erreicht man das Hafengelände und vor uns erstreckt sich die Bucht von Hirtshals, in der wir schon kräftigen Wellengang beobachten können.

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Da wir unser Auto nicht mitnehmen wollen, beginnt nun die Parkplatzsuche. Auf Nachfrage bei Smyril Line wurde uns nur erklärt, dass man das Auto entweder bei einem Hotel im Ort gegen Gebühr abstellen könne (was uns aber zu weit weg war), oder einen unbewachten Parkplatz im Hafengebiet nutzen könnte. Diesen Parkplatz finden wir auch direkt, allerdings ist er von halbmeterhohen Sanddünen umgeben, nicht unbedingt die beste Möglichkeit also. Da ich in einem Reisebericht gelesen hatte, dass man sein Auto auch direkt am Fjordlines-Gebäude abstellen könne, fahren wir also weiter dorthin und fragen die Mitarbeiterin am Check-In.

Diese stellt uns dann gegen Vorlage unserer Buchungsnummer auch sofort kostenlos eine Berechtigungskarte zum Parken für die ganze Woche aus, sodass wir nun nur noch unser Gepäck holen müssen und einchecken können. Die Anzahl an Parkplätzen direkt am Gebäude ist übrigens ziemlich begrenzt, sodass wir um kurz nach 12 Uhr auch schon einen der letzten bekamen.

Nun heißt es warten, denn das Schiff kann erst ab 14 Uhr betreten werden. Da wir relativ kurzfristig gebucht hatten, waren nur noch Außenkabinen mit Sichtbehinderung verfügbar, was sich aber als Vorteil herausstellt, als wir die Kabinennummer unserer Bordkarte mit dem Deckplan abgleichen. Unsere Kabine befindet sich sehr zentral in unmittelbarer Nähe zum Simmer-Dim-Restaurant und somit auch allen anderen öffentlichen Einrichtungen. Allgemein sind die Wege auf der Fähre kurz und man findet sich schnell zurecht.

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Aufmerksam geworden auf die „Wikingerkreuzfahrt“ war ich durch „trendtours“, die diese quasi jede Woche als Busreise anbieten. Kurz vor Hirtshals waren uns auf der Autobahn bereits zahlreiche Busse der vergangenen Reise entgegengekommen und auch auf unserer Reise werden wieder einige Busse an Bord sein, sodass sich die Wartehalle nun nach und nach mit den Bustouristen füllt.

Als dann das Boarding beginnt, finden wir unsere Kabine innerhalb weniger Minuten. Allerdings ist das obere Bett noch verschlossen und auch die gebuchte Minibar noch nicht gefüllt. Da in jedem Gang aber hilfsbereite Mitarbeiter zur Verfügung stehen, ist dies schnell behoben und wir beginnen unseren Rundgang über das Schiff. Die öffentlichen Bereiche verteilen sich im Wesentlichen über drei Decks im hinteren Bereich und sind, wie erwähnt, recht übersichtlich, aber ansprechend eingerichtet. Da die Bewertungen bei „Holidaycheck“ z.T. ziemlich negativ waren, sind wir definitiv sehr positiv überrascht. Mit einem heißen Kakao machen wir es uns dann in der (sehr beliebten) „Sky Bar“ gemütlich und warten auf die Abfahrt. Der Wind bläst bereits ordentlich und wir merken durchaus, dass wir uns im Skagerrak befinden. Nach der etwas verspäteten Abfahrt gehen wir zum „Begrüßungscocktail“, der für alle Passagiere angeboten wird, die die gesamte Rundreise gebucht haben. Im Laufe der Reise gibt es weitere kleine Veranstaltungen solcher Art, z.B. Filmvorführungen oder Bingo-Spiele.
Der „Cruisehost“ Simon stellt uns das Programm der nächsten Tage vor und versorgt uns (übrigens auf Deutsch) mit allen wichtigen Informationen.

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Das heutige Abendessen hatten wir (wie die meisten Mahlzeiten) zuvor per Mail gebucht. Nach der langen Reise wollten wir uns an diesem Abend das „große Wikingerbuffet“ gönnen: Dieses wird im Norröna Buffetrestaurant angeboten, wohin wir uns also begaben. Auch wenn die Auswahl sehr gut war, war ein entspanntes Abendessen leider nicht möglich. Am Buffet ging es sehr eng und gedrängt zu und der ein oder andere ältere deutsche Passagier vergaß dann doch seine Manieren.

Für alle Passagiere, die die „Wikingerkreuzfahrt“ über ein Busunternehmen gebucht hatten, war das Abendessen im Buffetrestaurant eigentlich inklusive, allerdings gab es nach der Erfahrung des ersten Abends bereits einige Passagiere, die ihr nächstes Abendessen in einem der anderen Restaurants einnahmen.

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