Tag 18 – Bremerhaven

Nach zweienhalb Wochen und einer zurückgelegten Strecke von 4.822 seemeilen (ca. 8.929 km) kommen wir am 22. Juli wieder am Columbus Cruise Center in Bremerhaven an. Die Passage der Stromkaje interessiert recht wenige Passagiere, wahrscheinlich genehmigt man sich lieber einen Sekt beim Frühstück.

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Bereits am frühen morgen beträgt die Außentemperatur deutlich über 20°C, was für uns erstmal eine kleine Umstellung bedeutet. Nach dem Frühstück kehre ich kurz zum letzten Mal in meine Kabine zurück, um danach an Deck in der Sonne auf die Ausschiffung zu warten. Ebenso wie die Einschiffung geht diese sehr zügig vonstatten: Obwohl ich als einer der ersten Passagiere von Bord gehe, muss ich nur einige wenige Minuten warten, bis ich meine Koffer vom Band nehmen kann.

Ich verlasse das Cruise Center und blicke noch einmal zurück zur Artania, die für 17 Nächte wirklich ein „Zuhause“ war. Die Größe des Schiffes war genau passend und die vielen Außendecks boten mehr als genug Platz für jeden Passagier sowie hervorragende Möglichkeiten zum Fotografieren, was bei dieser Route von besonderer Bedeutung war. Auch die Besatzung trug maßgeblich dazu bei, dass die Reise in absolut positiver Erinnerung bleiben wird.

In 17 Tagen konnte ich unglaublich viele Eindrücke sammeln und großartige Natur erleben. Deshalb kann ich sowohl Route als auch Schiff uneingeschränkt weiterempfehlen und würde mich freuen, mit diesem Reisebericht dem ein oder anderen bei der Reiseplanung geholfen zu haben. Fragt man mich nach einem Highlight, kann ich diese Frage leider kaum beantworten. Zu vielfältig und allesamt einzigartig waren die Reiseziele: sicher unvergessen bleiben wird der erste Tag im Spitzbergen-Archipel mit seinen vielen Gletschern und die Übernachtung im abgeschiedenen Tempelfjord, aber auch Island steht schon jetzt wieder auf meiner Liste nächster Reiseziele. Drei Tage können der Insel in keinster Weise gerecht werden. Die norwegische Fjordküste würde ich mir auch gerne nochmal in Ruhe anschauen, allerdings fand ich es hier zumindest an unseren Stationen immer schon recht touristisch überfüllt. Im Gegensatz dazu waren wir im schottischen Ullapool fast die einzigen Touristen, und die kleine Hafenstadt hat bei mir definitiv Interesse für das schottische Hinterland geweckt.

Bleibt noch die Frage „Einmal Kreuzfahrt – immer Kreuzfahrt?“.. Einerseits gibt es natürlich keine andere Möglichkeit, so viele verschiedene Orte in so kurzer Zeit zu besuchen, und sich dabei nie Sorgen um ein gutes Hotel und leckeres Essen machen zu müssen; andererseits opfert man dafür natürlich auch ein wenig seinen Individualismus. Man kann nur solange an einem Ort bleiben, wie es die Liegezeiten des Schiffes zulassen, und die Gegend erkundet man oftmals nur als große Menschenmasse – so ging es mir zumindest z.B. auf den Ausflügen in Akureyri und Ålesund/Geiranger. Allerdings habe ich auch immer genug Raum für eigene Unternehmungen gefunden und kann mich mit dieser Art des Urlaubs doch recht gut anfreunden. Nur noch Kreuzfahrten zu machen, kann ich mir allerdings nicht vorstellen, da ich doch auch gerne noch etwas tiefere Eindrücke sammle – zum Beispiel an Orten, die ich durch eine Kreuzfahrt erst entdeckt habe  🙂

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