Den heutigen Tag verbringen wir die meiste Zeit auf See, denn erst gegen 18.00 Uhr passieren wir das Nordkap und erreichen dann um 19.00 Uhr Honningsvåg.
Zuerst sieht es so aus, als hätten wir Pech mit dem Wetter, es ist ziemlich windig und kalt und die Sicht aufs Nordkap scheint sich auch nicht konstant zu halten. Doch als wir das Nordkap passieren, klart es etwas auf und als wir in Honningsvåg ankommen, strahlt sogar die Sonne die bunten Häuser an. Dass ich in der letzten Ausflugsgruppe gelandet bin, finde ich im Gegensatz zu einigen grummelnden Mitreisen überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, so bleibt mir genug Zeit, dass Anlegemanöver der Artania und der direkt vor uns fahrenden aidacara zu beobachten und auch die Einfahrt der Amadea einzufangen, ehe ich mich im Lido-Restaurant noch stärke und beim warmen Apfelstrudel mit Vanillesoße und -eis gleich zweimal Nachschlag hole.
Lange hatte ich vorher überlegt, ob sich der Transfer zum Nordkap für den Preis wirklich lohnt, aber da es mein erster Besuch hier sein sollte, hatte ich den Ausflug dann doch gebucht. Und bereits auf der Hinfahrt stelle ich fest, dass es sich gelohnt hat: Die äußerst gebirgige Tundralandschaft hatte ich so nicht erwartet und in manchen Buchten ist das Wasser blau wie in der Karibik. Froh bin ich auch über die gute Organisation seitens Phoenix, da wir direkt aus der Lounge in den Bus gehen können und sofort losfahren. Die aida-Passagiere hingegen müssen erst in einer langen Schlange auf dem Parkplatz warten.
Am Nordkap angekommen, mache ich dann ein paar obligatorische Fotos und sehe mich in der Halle um, wo ich ausgiebig das kostenlose W-Lan nutze. Und dann reißen auch plötzlich noch die Wolken für wenige Minuten auf und die Mitternachtssonne zeigt sich. Leider wirklich nur für ein paar Minuten, sodass einige Mitreisende, die sich während dieser Zeit in der Halle aufhielten, verwundert sind, als ich ihnen im Bus von diesem besonderen Moment erzähle. Auf der Rückfahrt müssen wir außerdem noch einen kurzen Stopp einlegen, da eine Herde Rentiere die Straße überqueren will.
Ein wenig schlendere ich dann noch in Honningsvåg herum und genieße die Sonne, die hier anscheinend häufiger scheint als direkt am Nordkap.
Die Ausfahrt ist wieder sehr stimmungsvoll, durch die “Nordnorwegische Innenpassage” geht es bei strahlender Sonne um 01.00 Uhr nachts in Richtung Tromsø.
"Mallorca ist nicht alles" 